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Manuel Gelsen
 
Systemisches Glossar

Hier erfährst du von A bis Z alles über Systemisches Wissen

Bedürfnisse

Bedürfnisse sind die Basis all unseres Han­delns.. Wir kön­nen sie nicht messen, sie sind eher eine Abstrak­tion aus unseren kör­per­lichen Prozessen.

Ein Bedürf­nis zeigt an, wie rei­bungs­los ger­ade ein bes­timmter kör­per­lich­er / seel­is­ch­er Prozess abläuft. Ist alles gut, ist das Bedürf­nis erfüllt. Gibt es bei dem Prozess Schwierigkeit­en, bzw. bah­nen sich welche an, ist das Bedürf­nis nicht gestillt und der Kör­p­er zeigt durch bes­timmte Mech­a­nis­men wie kör­per­lichen Reak­tio­nen oder Emo­tio­nen, dass etwas getan wer­den muss. Damit kön­nten wir mit Hil­fe bes­timmter Strate­gien rechtzeigig ein­greifen und die inneren Prozesse wieder rei­bungs­los ablaufen lassen — wenn wir auf unsere kör­per­lichen Sig­nale hören und darauf reagieren.

Lei­der kön­nen wir uns unseren aktuellen Bedürf­nis-Stand nicht nicht anzeigen lassen, wie bei einem Sta­tus­bericht eines Com­put­er­pro­gramms. Anhand der kör­per­lichen Reak­tio­nen müssen wir erah­nen, welch­es Bedürf­nis wohl ger­ade nicht erfüllt ist. Das lässt viel Inter­pre­ta­tion­sspiel­raum und sorgt gerne dafür, dass wir eine Strate­gie wählen, die gar nicht so passend ist, da wir das falsche Bedürf­nis hin­ter den Symp­tomen ver­mutet haben. Das ist jedoch Erfahrungssache.

Was uns eher hin­dert, auf unsere Bedürfnisse zu hören, sind Glaubenssätze aus der Gesellschaft, die in bes­timmten Sit­u­a­tio­nen dem genau gegenüber­ste­hen (z.B. “Gehe auch krank in die Arbeit, denn son­st denkt jed­er, du seist schwach.”).

Bedürfnisse ignorieren — wie sich das auswirkt

Wenn Bedürfnisse kom­plett ignori­ert wer­den, hat das Kon­se­quen­zen. Was genau passiert, ist von Men­sch zu Men­sch und je nach Bedürf­nis unter­schiedlich.

  1. (leichter Man­gel) Der Köper reagiert mit leicht­en kör­per­lichen Symp­tomen oder Emo­tio­nen. Sie kön­nen noch leicht ignori­ert wer­den.
  2. (Man­gel wird stärk­er) Die Symp­tome wer­den stärk­er, es muss schon einiges an Energie investiert wer­den, dieses Bedürf­nis zu unter­drück­en. Jet­zt wirkt sich das auch auf andere Bedürfnisse aus, da für diese nicht mehr genug Energie da ist
  3. (Man­gel ist sehr stark) Dieser Man­gel spielt eine zen­trale Rolle, alles dreht sich nur noch um dieses Bedürf­nis, dass es erfüllt wird. Das Unter­be­wusst­sein ver­sucht mit starken kör­per­lichen Reak­tio­nen, dass das Bedürf­nis endlich erfüllt wird und die inneren Prozesse wieder nor­mal laufen kön­nen.
  4. (Abspal­tung) Bet­rifft eher seel­is­che Bedürfnisse. Damit der Rest des Kör­pers weit­er arbeit­en kann, wird das Bedürf­nis abges­pal­ten und die Emo­tio­nen wer­den zurück­ge­fahren. Das Fehlen dieses Bedürf­nis wirkt sich jedoch trotz­dem stark auf alles andere aus, da jet­zt ein inner­er Prozess sozusagen still­gelegt- und alle Alarm­sig­nale deak­tiviert wur­den.

Arten von Bedürfnissen

Grundbedürfnisse: Diese Bedürfnisse sind wichtig, um zu über­leben. Dazu gehören:

  • Essen
  • Trinken
  • Schlafen
  • Atmen
  • Schutz vor Kälte und Hitze (Klei­dung, Woh­nung)

Sicher­heits­bedürfnisse: Wenn die Grundbedürfnisse erfüllt sind, wollen Men­schen sich­er und geschützt sein. Dazu gehören:

  • Schutz vor Gefahren
  • Ein sicheres Einkom­men (Arbeit, Geld)
  • Gesund­heit
  • Schutz von Eigen­tum und Sachen

Soziale Bedürfnisse: Men­schen wollen sich zuge­hörig fühlen und gute Beziehun­gen haben. Dazu gehören:

  • Fre­und­schaften
  • Fam­i­lie
  • Liebe und Nähe
  • Teil ein­er Gruppe oder Gemein­schaft sein

Anerken­nungs­bedürfnisse: Men­schen möcht­en geschätzt und respek­tiert wer­den. Dazu gehören:

  • Selb­stach­tung (sich selb­st wertschätzen)
  • Anerken­nung durch andere (Lob, Respekt, Sta­tus)

Selb­stver­wirk­lichungs­bedürfnisse: Diese Bedürfnisse betr­e­f­fen die per­sön­liche Ent­fal­tung und das Erre­ichen der eige­nen Ziele. Dazu gehören:

  • Kreativ­ität
  • Prob­leme lösen
  • Per­sön­lich­es Wach­s­tum
  • Das eigene Poten­zial auss­chöpfen (sich selb­st ver­wirk­lichen)

Tran­szen­denzbedürfnisse: Diese gehen über das eigene Selb­st hin­aus. Dazu gehören:

  • Spir­ituelle Erfahrun­gen
  • Ver­bun­den­heit mit etwas Größerem (Uni­ver­sum, Gott)
  • Anderen Men­schen helfen (Altru­is­mus)

Die Liste ist nicht voll­ständig, zeigt jedoch, wie unter­schiedlich Bedürfnisse sein kön­nen.

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