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Manuel Gelsen
 
Systemisches Glossar

Hier erfährst du von A bis Z alles über Systemisches Wissen

Grenzen

Jedes Sys­tem hat Gren­zen. Es gibt Teile, die gehören zum Sys­tem, andere Teile nicht. Ich gehöre z.B. zur Kern­fam­i­lie, Tante Trude jedoch nicht mehr. Sie ste­ht im Sys­tem der Kern­fam­i­lie außer­halb. Eventuell sieht das mein Papa anders, allerd­ings gibt es keine absolute Wahrheit. Siehe Kon­struk­tivis­mus.

Optimale Grenzen

Zum Glück gibt es Gren­zen. Sie sor­gen dafür, dass wir unsere vorhan­dene Energie sin­nvoll ein­set­zen kön­nen, ohne über­fordert zu wer­den. Wenn wir für unsere Fam­i­lie kochen, ist der Aufwand meist angemessen hoch, so dass wir nicht vol­lkom­men über­fordert sind und trotz­dem alle Fam­i­lien­mit­glieder genug zu essen bekom­men. Bei ein­er opti­malen Gren­ze akzep­tiert jed­er inner­halb und außer­halb des Sys­tems in der derzeit­i­gen Sit­u­a­tion diese Gren­ze. Das heißt, sie ist wed­er zu weit weg, noch zu nah.

Zu weite Grenzen

Wenn wir unsere Gren­ze zu weit set­zen oder gar keine vorhan­den ist, sind wir schnell auf vie­len Ebe­nen über­fordert. Falls sich plöt­zlich man­gels Abgren­zung der gesamte Ort ein­ge­laden fühlt für ein Aben­dessen jeden Abend, wären wir schnell am Lim­it — sowohl finanziell, als auch physisch. Anders herum wollen andere vielle­icht gar nicht dazu gehören, sind aber ohne deren Ein­willi­gung darin.

Zu nahe Grenzen

Wenn die Gren­ze zu nah geset­zt ist, fühlen wir uns eingeschränkt. Vor allem, wenn es eine von außer­halb ist. Wir kön­nen nicht das tun, was wir eigentlich wollen. Als Kind ken­nen wir es sehr gut, unsere Eltern wollen uns ein­fach alles Mögliche nicht erlauben. (Auch wenn es sin­nvoll ist, aber das ver­ste­hen wir in dem Moment ver­mut­lich nicht, bzw. wollen es gar nicht ver­ste­hen). Wenn ich als Fam­i­lien­vater die Gren­ze ganz nah set­ze und jeden Tag nur für mich koche, wer­den die anderen Fam­i­lien­mit­glieder vielle­icht protestieren, da sie sich auch als Teil der Fam­i­lie sehen.

Unangemessen starre Grenzen

Sie sehen sich auch als Fam­i­lien­mit­glied, sie wer­den aber aus­geschlossen. Sie ver­suchen alles mögliche, aber nichts ändert sich. Unangemessen starre Gren­zen lösen oft Fam­i­lien­mit­glieder von der Fam­i­lie aus, obwohl sich diese noch als Teil der Fam­i­lie sehen.

Es gibt auch starre Gren­zen, die angemessen sind. Die Gren­ze, nicht von ein­er Brücke zu sprin­gen, ist starr aber angemessen. Diese sind jedoch mit allen kom­mu­niziert und berück­sichtigt alle Bedürfnisse gle­ich­berechtigt. Unangemessen starre Gren­zen lassen oft Wut und Unzufrieden­heit entste­hen, da ein Verän­derungswun­sch da ist, jedoch nichts geän­dert wird.

Diffuse Grenzen

Wenn nicht klar ist, wo genau die Gren­ze ver­läuft und viele andere Per­so­n­en im eige­nen Sys­tem involviert sind, ist diese dif­fus. Alles ist miteinan­der ver­strickt und eine kle­in­ste Änderung lässt gle­ich alle reagieren, da jed­er bei jedem mit­mis­cht. Es gibt keine Indi­viduen mehr, son­dern nur noch das WIR. Das geschieht gerne bei Paaren, die miteinan­der ver­schmelzen und nur noch alles zusam­men machen oder auch bei Fam­i­lien, wo die Hier­ar­chien etwas ver­woben sind.

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