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Manuel Gelsen
 
Systemisches Glossar

Hier erfährst du von A bis Z alles über Systemisches Wissen

Strategie

Eine Strate­gie ist ein plan­volles Vorge­hen, um bes­timmte Ziele zu erre­ichen oder Prob­leme zu lösen. Das bedeutet, bewusst bes­timmte Denk- und Ver­hal­tensweisen anzuwen­den, um Her­aus­forderun­gen zu meis­tern. Vere­in­facht aus­ge­drückt, ist es das Ver­hal­ten, das wir aus­führen.

Arten von Strate­gien:

  1. Denkstrate­gien: Diese Strate­gien helfen uns beim Pla­nen, Pri­or­isieren und beim Merken von wichti­gen Infor­ma­tio­nen. Sie machen es ein­fach­er, Auf­gaben zu organ­isieren und Prob­leme zu lösen.
  2. Gefühlsstrate­gien: Diese Strate­gien helfen uns, unsere Emo­tio­nen zu man­a­gen. Dazu gehören Entspan­nung­stech­niken, pos­i­tives Denken und das Aus­drück­en von Gefühlen. Sie sind wichtig, um Stress abzubauen und sich bess­er zu fühlen.
  3. Hand­lungsstrate­gien: Diese Strate­gien betr­e­f­fen konkrete Aktio­nen, die wir durch­führen, um unsere Ziele zu erre­ichen. Beispiele sind Zeit­man­age­ment, Hil­fe suchen und real­is­tis­che Ziele set­zen. Diese Strate­gien helfen uns, Pläne umzuset­zen und Fortschritte zu machen.
  4. Soziale Strate­gien: Diese Strate­gien helfen uns im Umgang mit anderen Men­schen. Dazu gehören gute Kom­mu­nika­tions­fähigkeit­en, das Lösen von Kon­flik­ten und das Pfle­gen von Beziehun­gen. Sie sind wichtig, um ein unter­stützen­des soziales Net­zw­erk aufzubauen.

Bedürfnis vs. Strategie

Auf der unter­sten Ebene befind­en sich die Bedürfnisse. Damit wir diese erfüllen kön­nen, wen­den wir Strate­gien an. Wenn wir zum Beispiel Hunger haben, ist das Bedürf­nis “Essen” und eine Strate­gie kön­nte sein, “Nudeln kochen und dann essen” oder “Essen bestellen und dann essen”. Für jedes Bedürf­nis gibt es viele Strate­gien, die es erfüllen kön­nen. Manche Strate­gien sind sehr effek­tiv, während andere zwar ein Bedürf­nis erfüllen, aber möglicher­weise andere in Mitlei­den­schaft ziehen.

Oft ver­wech­seln wir jedoch Strate­gien und Bedürfnisse. Zum Beispiel denken viele: “Wenn ich nicht regelmäßig joggen gehen kann, wird es mir richtig schlecht gehen.” Hier wird Joggen als Bedürf­nis betra­chtet, obwohl es eine Strate­gie ist. Joggen ist eine mögliche Strate­gie, die viele Bedürfnisse abdeckt, wie Bewe­gung, Entspan­nung und Wohlbefind­en. Es ist jedoch wichtig zu erken­nen, dass es immer auch andere Wege gibt, die diese Bedürfnisse eben­falls erfüllen kön­nen.

Die Abhängigkeit zum Kontext

Jede Strate­gie ist eng mit dem jew­eili­gen Kon­text verknüpft, in dem sie entwick­elt und angewen­det wird. Eine Strate­gie, also ein plan­volles Vorge­hen zur Lösung eines Prob­lems oder zur Ziel­er­re­ichung, ist niemals „an sich“ wirk­sam – sie ent­fal­tet ihre Wirkung nur im konkreten sit­u­a­tiv­en, sozialen und zwis­chen­men­schlichen Zusam­men­hang.

Was in einem Kon­text hil­fre­ich ist, kann in einem anderen wirkungs­los oder sog­ar prob­lema­tisch sein. Deshalb soll­ten Strate­gien nicht als uni­verselle Lösun­gen zu betra­cht­en, son­dern immer im Licht der jew­eili­gen Rah­menbe­din­gun­gen und Bedeu­tungszuschrei­bun­gen.

Sys­temis­ches Arbeit­en fragt daher nicht nur: Welche Strate­gie kön­nte helfen?, son­dern auch: In welchem Kon­text soll sie wirken? und Welche Bedeu­tun­gen, Regeln oder Dynamiken sind dort rel­e­vant?

Weitere Quellen und Literatur

  • "Thinking, Fast and Slow" von Daniel Kahneman
    Dieses Buch bietet einen tiefen Einblick in die menschliche Entscheidungsfindung und die Strategien, die wir dabei anwenden.
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