Das Logo
Manuel GelsenSystemisch leben
Systemisches Lexikon
Hier erfahren Sie von A bis Z alles über Systemisches Wissen

Rückkopplung

Rückkopplung ist ein Prozess, bei dem das Ergebnis einer Handlung oder eines Systems zurück in das System geleitet wird. Dadurch kann das System auf das Ergebnis reagieren und sich anpassen. Dabei gibt es zwei Hauptarten: positive und negative Rückkopplung.

Positive Rückkopplung

Bei der positiven Rückkopplung verstärkt das Ergebnis die ursprüngliche Handlung. Das bedeutet, dass eine Handlung oder ein Ereignis immer stärker wird. Ein einfaches Beispiel ist ein Mikrofon, das zu nah an einem Lautsprecher ist. Das Geräusch aus dem Lautsprecher wird vom Mikrofon aufgenommen und verstärkt, was zu einem lauten Pfeifton führt. Das Geräusch wird immer lauter, bis jemand das Mikrofon ausschaltet oder weiter weg bewegt.

Oder im sozialen Kontext: Zwei Menschen streiten sich und eskalieren immer weiter, da die Emotionen immer stärker werden.

Negative Rückkopplung

Bei der negativen Rückkopplung wirkt das Ergebnis der ursprünglichen Handlung entgegen. Das bedeutet, dass das System versucht, wieder in ein Gleichgewicht zu kommen. Ein Beispiel ist die Regulierung der Körpertemperatur. Wenn der Körper zu warm wird, schwitzen wir, um uns abzukühlen. Wenn der Körper zu kalt wird, zittern wir, um Wärme zu erzeugen. Diese Mechanismen helfen, die Körpertemperatur konstant zu halten.

Oder im sozialen Kontext: Eine Person geht näher auf die andere Person zu, um Nähe aufzubauen. Die andere Person empfindet das als zu nah und distanziert sich wieder, um die ursprüngliche Distanz wieder herzustellen.

Warum ist Rückkopplung wichtig?

Sie hilft, Systeme stabil und funktional zu halten. In der Natur, Technik und vielen anderen Bereichen sorgt sie dafür, dass sich Systeme selbst regulieren können. Ohne diese könnten viele Systeme nicht richtig funktionieren oder würden außer Kontrolle geraten.

Beispiele im Alltag:

  • Thermostat: Ein Thermostat misst die Temperatur und schaltet die Heizung ein oder aus, um die gewünschte Temperatur zu halten. Das ist ein Beispiel für negative Rückkopplung.
  • Einkaufsverhalten: Wenn ein Geschäft Rabatte anbietet und dadurch mehr Kunden anzieht, ist das eine positive Rückkopplung. Der Rabatt (Handlung) führt zu mehr Käufen (Ergebnis), was wiederum das Geschäft dazu ermutigen kann, weitere Rabatte anzubieten.

Rückkopplung zwischen Menschen

Zwischen Menschen passieren ständig Rückkopplungen in unseren täglichen Interaktionen. Wenn wir mit anderen sprechen oder agieren, reagieren sie auf uns, und ihre Reaktionen beeinflussen wiederum unser Verhalten. Ein einfaches Beispiel ist ein Gespräch: Wenn jemand lächelt und interessiert zuhört, ermutigt das den Sprecher, weiterzureden und sich wohl zu fühlen. Diese positive Rückkopplung stärkt die Beziehung und schafft eine angenehme Gesprächsatmosphäre.

Ein weiteres Beispiel ist die Zusammenarbeit in einem Team. Wenn ein Teammitglied eine gute Idee hat und dafür gelobt wird, fühlt es sich motiviert und anerkannt. Diese Anerkennung (positive Rückkopplung) kann dazu führen, dass das Teammitglied weiterhin engagiert arbeitet und weitere gute Ideen einbringt. Auf der anderen Seite kann negative Rückkopplung, wie Kritik oder Desinteresse, dazu führen, dass sich jemand zurückzieht und weniger beiträgt. So beeinflussen die Rückmeldungen und Reaktionen zwischen Menschen ständig unsere Handlungen und Beziehungen.

Weitere Quellen und Literatur

Angebote

Systemische Beratung
Finden Sie neue Wege und Lösungen für Ihre Herausforderungen.
Paarberatung
Stärken Sie Ihre Beziehung und verbessern Sie Ihre Kommunikation.
Trennungsberatung
Erhalten Sie Unterstützung und Klarheit in einer schwierigen Lebensphase.

Empfehlungen

Systemischer Blog
Der Blog mit wissenswerten, systemischen Themen
Systemisches Lexikon
Alles, was Sie über Systeme wissen müssen
Was heißt Systemisch?
Wenn Sie Ihr Leben als System betrachten